Diese 3 Bücher haben meine Selbstständigkeit auf den Kopf gestellt

Veröffentlicht am Kategorisiert in Mein Business
Bücher, die mein Business verändert haben

Schon als Kind habe ich stundenlang in der Stadtbibliothek von Stollberg gestöbert und stapelweise Bücher nach Hause geschleppt. Heute begleiten mich Bücher immer noch – nicht nur zum Abschalten, sondern auch als Impulsgeber für mein Business.

Dieser Artikel ist mein Beitrag zur Blogparade von Edith Gould „Diese Bücher haben mein Leben auf den Kopf gestellt“. Ich habe drei Bücher ausgewählt, die mich als Selbstständige geprägt haben, weil sie mir neue Denkweisen eröffnet, blinde Flecken aufgedeckt und mich dazu gebracht haben, mein Business strategischer zu führen.

Hinweis: Da ich in einem englischsprachigen Buchclub bin, habe ich die meisten der hier vorgestellten Bücher auf Englisch gelesen. Ich verlinke hier aber die englischen, und falls vorhanden, die deutschen Versionen (die ich nicht gelesen habe). Die von mir genannten Zitate habe ich selbst übersetzt.

Profit First von Mike Michalowicz – Bezahl dich zuerst

Buchcover von „Profit First“ von Mike Michalowicz – ein Finanzratgeber für Selbstständige mit Fokus auf Gewinnverteilung
„Profit First“ von Mike Michalowicz: Ein Finanzsystem, das endlich Ordnung in meine Business-Konten gebracht hat.

Meine Finanzen waren am Anfang meiner Selbstständigkeit im Jahr 2010 chaotisch. Ich hatte nur ein Konto für alle Ein- und Ausgaben – privat wie auch geschäftlich. Manchmal hatte ich hohe Summen auf diesem Konto – manchmal war es eher mau. Ich hatte null Einblick in meinen Cashflow und keine Ahnung, wie viel Gewinn ich eigentlich gemacht hatte. Die erste Verbesserung kam, als ich 2016, nach dem Umzug in die Niederlande, mein erstes Geschäftskonto eröffnete, privat und Business trennte und mir jeden Monat ein festes Gehalt auf mein Privatkonto überwies.

Ein paar Jahre später hörte ich von „Profit First“ von Mike Michalowicz, das mir nochmal die Augen öffnete. Er schreibt von der „Überlebensfalle“ (Survival Trap), in der sich ganz viele Selbstständige und Kleinunternehmen finanziell befinden. Sie bezahlen zuerst alle anderen und überweisen sich selbst nur die restlichen Krümel, was langfristig zu Frust am Business führt.

Sein Ansatz: Bezahl dich zuerst. Und überlege dann, wie du mit dem restlichen Geld umgehst. Wenn zu wenig Geld übrig ist, heißt das, dass man an seinem Business etwas ändern muss, weil es entweder unrentabel ist, man zu hohe Kosten oder zu geringe Einnahmen hat.

Er empfiehlt fünf separate Konten anzulegen für…

  • Einnahmen
  • Profit
  • Eigenes Gehalt
  • Steuern und
  • Betriebskosten.

und schlägt gleichzeitig einen festen Prozentsatz für jede Kategorie vor, die man selber ausrechnen kann. Super praktisch. So sieht man auf einen Blick, ob das eigene Business genug Geld abwirft oder ob die eigenen Betriebskosten zu hoch sind.

Was mir am besten gefallen hat, ist die „Profit“-Kategorie. Er empfiehlt anfänglich 1 Prozent der Einnahmen in das Profit-Konto zu überweisen und diesen Prozentsatz nach und nach auf mindestens 5 Prozent zu erhöhen. Dieses Konto ist zum Spaß haben da! Es geht nicht darum, hiervon persönliche Kosten wie Miete usw. zu bezahlen. Er schreibt, nimm deine Familie damit ins Disneyland oder tu was Verrücktes. Hab einfach Spaß damit. Denn so hält man die Freude an der Selbstständigkeit aufrecht, weil man sich was gönnt.

Dieses Konzept hat mich stark beeindruckt, weil ich auch in diese Falle getappt bin und mir lange nur ein mickriges Gehalt ausgezahlt habe. Aber wozu selbstständig sein, wenn man für das gleiche Gehalt auch an der Supermarktkasse arbeiten könnte. 🤷‍♀️

Da ich aktuell bewusst viel Zeit in den Aufbau der SEO Akademie investiere, habe ich mein eigenes Gehalt und mein „Spaß“-Konto heruntergefahren. Aber das ist keine Dauerlösung und ich hab mir ein zeitliches Limit gesetzt. Denn nur arbeiten ohne finanziellen Erfolg, würde mir langfristig die Freude an der Selbstständigkeit nehmen.

Everything is Figureoutable von Marie Forleo – Du kannst das!

Buchcover von „Everything is Figureoutable“ von Marie Forleo – ein englischsprachiger Selbsthilfe-Ratgeber für mehr Selbstvertrauen
Marie Forleos „Everything is Figureoutable“: Ein Mutmach-Buch, das mich wieder an mich selbst glauben ließ.

Leider bin ich nicht die geborene Unternehmerin und in die Selbstständigkeit so reingerutscht. Es war damals keine bewusste Entscheidung, sondern eher Plan B, nachdem ich 2010 meine erste Festanstellung bei einer Übersetzungsagentur in Tokyo verloren hatte. Viele Aspekte der Selbstständigkeit stressen mich. Ich hab oft das Gefühl, (noch) nicht genug Erfahrung zu haben und nicht gut genug zu sein. Ich zerdenke Ideen oft und komm nicht in die Umsetzung oder ich hab Angst vor großen Entscheidungen.

Genau hier hilft Marie Forleos Bestseller. „Everything is Figureoutable”*1 lässt sich auf Deutsch mit „Alles ist herausfindbar“ übersetzen, aber ich finde „Du kannst das!“ oder „Trau dich!“ passt besser. Dieses typisch amerikanische Self-Help-Buch ist eine Einladung an alle, den Sprung ins Unbekannte zu wagen und sich Herausforderungen zu stellen – auch wenn man sich dafür noch nicht bereit fühlt oder Angst vor großen Entscheidungen hat.

Marie Forleo gelang mit diesem Buch der große Durchbruch als Business-Guru in den USA. Das Buch beginnt mit der inspirierenden Geschichte ihrer Mutter, die für alle Probleme immer eine Lösung fand: auch für ihr geliebtes orangefarbenes Radio, das plötzlich seinen Geist aufgab oder das undichte Dach. Obwohl sie keine Ahnung von Technik hatte, gelang es ihr, das Radio selbst zu reparieren und das Dach neu zu teeren. Ihr Motto:

Nichts im Leben ist wirklich so kompliziert. Du kannst alles schaffen, was du dir vornimmst – wenn du die Ärmel hochkrempelst, loslegst und es einfach machst. Alles lässt sich irgendwie lösen.

Marie Forleo

Das Buch ist voller inspirierender Geschichten und Denkanstöße mit praktischen Fragen am Ende jedes Kapitels. Es hilft, sich mit limitierenden Glaubenssätzen auseinanderzusetzen und das eigene negative Gedankenkarussell zu durchbrechen. Die perfekte Lektüre für alle, die sich festgefahren fühlen und einen freundlichen Tritt in den Hintern brauchen. 😅 Also, trau dich!

*1Nur auf Englisch erhältlich.

The E-Myth von Michael Gerber – Hast du ein Business oder einen Job?

Buchcover von „The E-Myth“ von Michael Gerber – ein Businessbuch über Unternehmertum und systematisches Arbeiten
„The E-Myth“ von Michael Gerber: Der Klassiker, der mir gezeigt hat, warum Selbstständigkeit nicht gleich Unternehmertum ist.

Seit langer Zeit stell ich mir die Frage, ob ich eine echte Unternehmerin sein will oder lieber eine freiberufliche Dienstleisterin. Die erste Option ist scary und die Zweite vertraut. Die Erste gibt die Chance auf skalierbare Einnahmen und ein Leben in finanzieller Freiheit. Die Zweite entspricht eher dem Motto selbst und ständig.  

Genau diese Frage beleuchtet Michael Gerber in seinem etwas älteren Buch „The E-Myth“*2, das ursprünglich 1995 veröffentlich und mehrfach neu verlegt wurde. Dieser amerikanische Klassiker der Geschäftsliteratur hat mir echt die Augen geöffnet. Der Autor beschreibt das Dilemma vieler Kleinunternehmer (den Mythos des Unternehmertums, the myth of the entrepreneur) und warum sich die Eigentümer oft einen Job statt ein Unternehmen aufbauen – und so im Hamsterrad landen.

Ich habe mich bei der Lektüre oft selbst ertappt. Ups! Viele Fachkräfte, die sich selbstständig machen, sind zwar Experten auf ihrem Gebiet, aber keine Unternehmer! Die Folge: Sie führen ihr Unternehmen so, als wären sie noch angestellt. Sie verbringen den Großteil ihrer Zeit mit der Umsetzung von Projekten oder der Erledigung von Aufträgen. Sie arbeiten in ihrem Unternehmen, aber nicht an ihrem Unternehmen.

Die Folge: Sie sind ihr Unternehmen. Ohne sie läuft nichts. Und das ist der schnellste Weg in einen Burnout.

Wenn dein Unternehmen ohne dich nicht läuft, hast du kein Unternehmen, sondern einen Job.

Michael Gerber

Ich muss gestehen, dass ich (deutsche) Unternehmerinnen, die aus einer Selbstständigkeit heraus ein Unternehmen mit Team aufgebaut haben, wirklich bewundere wie Caroline Preuss oder Marike Frick. Sie sind nicht länger im E-Mythos gefangen, sondern haben ein echtes Unternehmen.

*2Aktuelle Version nur auf Englisch erhältlich.

Was ich mir für meine Selbstständigkeit wünsche

Nach der Lektüre von The E-Myth hat sich bei mir ein Gedanke festgesetzt: Will ich wirklich ein Unternehmen aufbauen oder bleibe ich Dienstleisterin mit einem vollen Kalender?

Ich frage mich, ob ich mit der SEO Akademie auch so etwas aufbauen kann – ein skalierbares Unternehmen mit Team, in dem ich mich auf den Aufbau des Business konzentrieren und auch mal längere Freiräume genießen kann. Wo ich finanzielle Freiheit erlangen, unsere Hypothek schnell abbezahlen und für die Rente ansparen kann.

Ich glaube, es wird Zeit, Everything is Figureoutable nochmal zu lesen. 😅

Was Bücher mit meinem Business zu tun haben

Bücher begleiten mich nicht nur privat, sondern haben mir auch geholfen, als Unternehmerin zu wachsen. Denn auch SEO ist für mich mehr als ein Marketinginstrument – es ist eine strategische Entscheidung für nachhaltiges Wachstum. Wer gefunden werden will, muss sich mit den gleichen Fragen beschäftigen wie ein guter Unternehmer: Wer ist meine Zielgruppe? Was macht mich besonders? Wo will ich mit meinem Business eigentlich hin?

Die Bücher, die ich dir hier vorgestellt habe, haben mir nicht nur Impulse für meinen Alltag gegeben – sie haben meinen Blick auf die Selbstständigkeit verändert. Und genau deshalb wollte ich sie mit dir teilen.

Jetzt interessiert mich: Welche drei Bücher haben deine Selbstständigkeit oder deinen Blick aufs Business verändert? Schreib’s mir gerne in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Tipps!

Von Silvia Schulz

Silvia Schulz ist SEO-Expertin und Gründerin der SEO Akademie, wo sie Solo-Selbstständigen praxisnahes SEO-Wissen vermittelt und ihnen hilft, bei Google und ihren Traumkunden sichtbarer zu werden. Mit über 14 Jahren Erfahrung im internationalen Online-Marketing hat sie bereits zahlreiche Unternehmen erfolgreich bei der Optimierung ihrer deutschen Webseiten unterstützt.

Ein Kommentar

  1. Liebe Silvia
    Danke für diese interessanten und dazu hilfreichen Buchtipps für Selbstständige. Ich habe mich in deinem Artikel gleich wiedererkannt. Vor allem das Buch „Bezahl dich zuerst“ werde ich mir merken. Was das Finanz Thema angeht, habe ich nämlich noch viel entwicklungspotenzial 😉 …
    Grüessli,
    Edith

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